Britisch Kolumbien

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Ausdehnung und Gliederung

Die Fläche der Provinz beträgt 944.735 km², die Länge der Küstenlinie rund 7000 km. Dies hängt mit der zerklüfteten Küste zusammen, die von zahlreichen Fjorden und vorgelagerten Inseln gekennzeichnet ist. Die mit Abstand größte Insel ist Vancouver Island, das durch die Königin-Charlotte-Straße, die Straße von Georgia und die Juan-de-Fuca-Straße vom Festland getrennt ist. Mit einer Länge von über 450 km, einer Breite von rund 100 km und einer Fläche von 32.134 km² ist sie die elftgrößte Insel Kanadas. Nördlich davon liegt der Haida Gwaii Archipel (ehemals Queen Charlotte Islands) mit einer Gesamtfläche von 10.180 km². Insgesamt weist die Provinz 11.890 Inseln auf.

Hauptstadt der Provinz ist Victoria an der südöstlichen Spitze von Vancouver Island. Bevölkerungsreichste Stadt ist Vancouver im Südwesten des festländischen Teiles der Provinz, dem Lower Mainland. Der 49. Breitengrad bildet seit 1846 die südliche Grenze zu den USA, der 60. Breitengrad die Grenze zu Yukon und den Nordwest-Territorien, die kontinentale Wasserscheide teilweise die Grenze zu Alberta. Obwohl südlich des 49. Breitengrads gelegen, gehört die Südspitze von Vancouver Island ebenfalls zu British Columbia, nicht jedoch die Halbinsel Point Roberts, die nur von kanadischem Boden aus erreicht werden kann.

Geologie und Landschaft

Durch den größten Teil der Provinz ziehen sich verschiedene Gebirgszüge, die sich während der Kreidezeit auffalteten. Während der Würm-Kaltzeit war ganz British Columbia mit Ausnahme des Archipels Haida Gwaii und kleiner Gebiete auf Vancouver Island vergletschert. In der östlichen Hälfte der Provinz verlaufen vier parallele Gebirgsketten der Rocky Mountains. Es sind dies von Ost nach West die Continental Ranges, die Purcell Mountains, das Selkirkgebirge und die Monashee Mountains, die sich im Norden zu den Cariboo Mountains vereinigen. Westlich davon liegen das zentrale Hochland sowie die Coast Mountains an der Pazifikküste. Im äußersten Nordwesten befindet sich die Eliaskette mit dem Mount Fairweather, dem mit 4663 m höchsten Berg der Provinz.

Längster Fluss British Columbias ist der Fraser River. Er bildet eine bedeutende Verkehrsader und entwässert einen großen Teil des zentralen und südlichen Teiles der Provinz zum Pazifik hin. Weitere bedeutende Flüsse im Süden sind der Oberlauf des Columbia River und der Kootenay River. Im Norden fließen der Stikine River, der Nass River und der Skeena River in den Pazifik, während der Peace River in Richtung Arktischer Ozean fließt.

Lange, schmale Seen erstrecken sich in den Tälern des zentralen Hochlandes. Zu diesen gehören der Kootenay Lake, der Okanagan Lake, der Quesnel Lake und der Shuswap Lake. Mehrere hohe Dämme, insbesondere am Columbia River, schufen große Stauseen wie den Kinbasket Lake. Größter Süßwassersee der Provinz ist der künstlich gestaute Williston Lake am Peace River. Insgesamt liegen in British Columbia 241.576 Seen, die zusammen rund 22.500 km² bedecken; davon sind allerdings nur 16 größer als 100 km².

Vor der Küste der Provinz liegen rund 5250 kleinere und größere Inseln. Die größte und bekannteste Insel ist Vancouver Island. Weitere große Inseln sind Graham Island, Moresby Island, Princess Royal Island, Pitt Island und Banks Island.

Klima

Der Norden des Festlandteiles der Provinz ist vom arktischen Klima beeinflusst und verzeichnet kalte, schneereiche Winter. Die größte in Kanada gemessene Schneemenge pro Tag fiel mit 145 cm am Tahtsa Lake am 11. Februar 1999. Durch den Einfluss der Kuroshio-Strömung im Pazifischen Ozean besitzen Gebiete im Süden und auf Vancouver Island hingegen ein warmgemäßigtes Klima. Die Westküste ist dabei sehr regenreich. 1967 fielen an den Ucluelet Brynnor Mines an einem einzigen Tag 489,2 mm Regen, und damit die höchste jemals in Kanada gemessene Regenmenge.

Das Binnenland, das im Windschatten hoher Gebirgszüge liegt, kann im Sommer sehr heiß und trocken werden. Im südlichen zentralen Hochland gibt es einige wüstenähnliche Gebiete; dort fällt wenig Niederschlag, und die Temperaturen steigen im Sommer auf über 40 °C. Die Region Okanagan Valley ist das bedeutendste Weinbaugebiet im Westen Kanadas; dort fallen nur 250 mm Regen pro Jahr.

Flora und Fauna
Kaum mehr als vier Prozent der Fläche sind für landwirtschaftliche Nutzung geeignet. Diese Flächen konzentrieren sich im Süden und entlang der Flussläufe. Ansonsten dominierten Wälder.

Allerdings haben Rohstoffgewinnung und Holzeinschlag die Urwälder fast völlig beseitigt, sieht man von wenigen Refugien wie dem Pacific-Rim-Nationalpark oder Cathedral Grove sowie Beständen im Norden der Provinz ab. Große Teile der Westküste von Vancouver Island und die Küstenregion des Festlandes bis zum Alaska Panhandle sind mit gemäßigtem Regenwald bedeckt. Im nördlichen Hinterland dominieren die Pflanzengesellschaften von Baumarten wie Schwarz- und Weiß-Fichte, Ostamerikanische Lärche und auch Tannen, hinzu kommen Douglasien und Sitka-Fichte.

Im Norden, vor allem ostwärts der Küstengebirge, sowie in Teilen der Rocky Mountains im Osten lebt das Karibu nur in der Unterart Woodland Caribou (Rangifer tarandus caribou) (eine andere Unterart starb in den 1920er Jahren auf Haida Gwaii aus). Man schätzt die Zahl der Tiere nur noch auf 16.500. Es kommt im Norden in großen Herden vor, wie der Carcross/Squanga-, Ibex- und Atlinherde, die im Grenzgebiet nach Yukon leben. Zwei weitere Typen, wie das Mountain Caribou und das Boreal Caribou kommen praktisch nur hier vor, allerdings in sehr geringen Zahlen (2500 bzw. 725). Wie in ganz Kanada gehen die Bestände aufgrund von Industrialisierung und winterlichen Freizeitaktivitäten, vor allem aufgrund der Störungen durch motorisierte Schlitten, zurück. Die Bedeutung der Jagd ist hierbei rückläufig. Dazu kommen Elche, die als Moose bezeichnet werden, Schneeziege und Dall-Schaf sowie Bison und Wapiti. Zu den Raubtieren gehören der Wolf, der Grizzlybär, der Puma, Cougar genannt, Kojote, Kanadischer Luchs, dazu der Schwarzbär sowie der Orca.

Zahlreich sind die Nagetiere vertreten, unter ihnen verschiedene als Squirrels bezeichnete Hörnchen, Ziesel, Mäuse, Biber. Letzterer war einer der zahlreichen Pelzlieferanten, zu denen vor allem aber Fichtenmarder, Hermelin, Mauswiesel, Nerz, Fischotter, aber auch Kanadischer Luchs und Rotfuchs zählen.

Über 300 Vogelarten sind in British Columbia heimisch, davon etwa 65 endemisch. Zu den für die First Nations kulturell bedeutsamsten zählen der Rabe, der Weißkopfseeadler und der Steinadler. An Falken ist der Wanderfalke zu nennen. Unter den Fasanenartigen finden sich Tannenhuhn und Felsengebirgshuhn, aber auch das Kragenhuhn.

Wichtigste Fische sind die Pazifischen Lachse, der Königslachs (Chinook), der Rot- (Sockeye), der Keta- (Chum) und der Silberlachs (Coho). Sie ziehen zum Laichen in riesigen Schwärmen die Flüsse aufwärts und bilden vielerorts die entscheidende Grundlage für die dortigen Ökosysteme.